Balkonkraftwerk: Was du alles laden kannst – von Handy bis E-Auto

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Vielleicht hast du schon einmal den Begriff Balkonkraftwerk gehört. Kleine Solaranlagen, die du einfach am Balkon, an der Terrasse oder sogar auf der Garage anbringen kannst, erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Kein Wunder: Sie sind vergleichsweise günstig, leicht zu installieren und ermöglichen dir, deine eigene Energie zu erzeugen.

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Doch eine der häufigsten Fragen lautet: „Was kann ich mit einem Balkonkraftwerk eigentlich alles laden oder betreiben?“ Genau darum geht es in diesem Beitrag. Wir schauen uns an, wie viel Strom so ein Balkonkraftwerk liefern kann, welche Geräte du problemlos damit laden kannst und wo die Grenzen liegen. Dabei konzentrieren wir uns auf die gebräuchlichsten Geräte im Alltag – vom Smartphone bis hin zum E-Auto.

Was ist ein Balkonkraftwerk eigentlich?

Ein Balkonkraftwerk ist eine kleine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von in der Regel 300 bis 600 Watt pro Modul (in Deutschland aktuell maximal 800 Watt Einspeiseleistung erlaubt). Es besteht meist aus:

  • Solarmodulen, die Sonnenlicht in Gleichstrom umwandeln
  • Mikro-Wechselrichter, die den Gleichstrom in haushaltsüblichen Wechselstrom (230 V) umwandeln
  • Kabel und Anschluss, über die der Strom in dein Hausnetz eingespeist wird

Das Besondere: Du brauchst dafür in den meisten Fällen weder einen Elektriker noch eine komplizierte Genehmigung. Einfach aufstellen, einstecken und los geht’s. Der Strom wird direkt in deinem Haushalt verbraucht – ganz automatisch.

Wie viel Strom produziert ein Balkonkraftwerk?

Die Stromausbeute hängt natürlich stark von deiner Lage, der Ausrichtung und der Sonneneinstrahlung ab. Als grobe Orientierung:

  • Ein 600-Watt-Balkonkraftwerk produziert in Deutschland im Jahr zwischen 500 und 800 kWh Strom.
  • Das reicht aus, um z. B. einen modernen Kühlschrank, viele Handys und sogar kleinere elektrische Fahrzeuge übers Jahr zu laden.

Aber Achtung: Der Strom steht nur dann zur Verfügung, wenn die Sonne scheint. Hast du keine Speicherlösung, kannst du nur Geräte laden, wenn das Balkonkraftwerk gerade produziert.

Was kann man mit einem Balkonkraftwerk laden?

Jetzt wird’s spannend! Hier sind die fünf gebräuchlichsten Geräte und Dinge, die du mit einem Balkonkraftwerk im Alltag laden oder betreiben kannst.

1. Smartphones, Tablets und Laptops

Dein Handy-Akku ist leer? Kein Problem!

  • Stromverbrauch pro Ladung: ca. 5–15 Wh (Handy), 30–70 Wh (Tablet), 50–100 Wh (Laptop).
  • Bedeutung: Ein Balkonkraftwerk kann problemlos hunderte Smartphones im Jahr laden.

Das macht richtig Spaß, weil du quasi kostenlos telefonierst, surfst oder Serien schaust – mit Sonnenenergie.

2. Haushaltsgeräte im Dauerbetrieb (z. B. Kühlschrank)

Ein Kühlschrank läuft rund um die Uhr, verbraucht aber vergleichsweise wenig Strom.

  • Stromverbrauch pro Jahr: 100–150 kWh bei modernen Geräten.
  • Praxisbeispiel: Dein Balkonkraftwerk kann den kompletten Strombedarf eines sparsamen Kühlschranks decken – das ist richtig bares Geld.

Dazu gehören auch andere kleine Dauerverbraucher: Router, Ladegeräte, Lampen oder der Fernseher im Standby-Modus.

3. E-Bikes und E-Scooter

Die Elektromobilität im Kleinen boomt: E-Bikes und E-Scooter sind inzwischen in fast jedem Haushalt zu finden.

  • Stromverbrauch pro Ladung:
    • E-Bike: 300–600 Wh
    • E-Scooter: 200–500 Wh
  • Praxisbeispiel: Mit einem Balkonkraftwerk kannst du in der Saison dein E-Bike nahezu komplett mit Sonnenenergie laden – wenn du die Ladezeiten auf sonnige Stunden legst.

Das macht dich nicht nur unabhängiger, sondern ist auch ökologisch ein starkes Signal.

4. Kleine Küchengeräte & Haushaltshelfer

Auch Toaster, Wasserkocher, Kaffeemaschine oder Staubsauger kannst du indirekt mit deinem Balkonkraftwerk betreiben – zumindest teilweise.

  • Beispiel:
    • Wasserkocher: 2000 W, aber nur wenige Minuten Laufzeit (ca. 0,1 kWh pro Nutzung).
    • Kaffeemaschine: ähnlich im Verbrauch.

Hier kommt es weniger auf die direkte Leistung an, sondern darauf, dass du deinen allgemeinen Haushaltsstrom mit dem Balkonkraftwerk entlastest.

5. Elektroautos (ja, auch das!)

Viele fragen sich: Kann man ein E-Auto mit einem Balkonkraftwerk laden?
Die ehrliche Antwort: Ja, aber nur sehr eingeschränkt.

  • Stromverbrauch pro 100 km: ca. 15–20 kWh.
  • Balkonkraftwerk-Produktion pro Tag: ca. 2–3 kWh (bei guter Sonne).

Das heißt:

  • Mit dem Strom deines Balkonkraftwerks kannst du dein E-Auto im Jahr vielleicht 200–400 km Reichweite laden.
  • Für den Alltag ist das kein Ersatz für eine richtige Wallbox, aber eine nette Ergänzung, um wirklich jeden Sonnenstrahl zu nutzen.

Weitere Beispiele für typische Anwendungen

  • Router & Internetgeräte – laufen 24/7, perfekt für Solarstrom.
  • Fernseher – 50–150 W, passt super in die Mittagsstunden.
  • Spielkonsolen – ca. 100–200 W beim Spielen.
  • Lampen (LED) – sehr geringer Verbrauch, ideal.

Tipps, um dein Balkonkraftwerk optimal zu nutzen

Damit du wirklich den größten Nutzen aus deinem Mini-Solarprojekt ziehst, hier ein paar Tipps:

  1. Lastmanagement betreiben: Lade deine Geräte möglichst tagsüber, wenn die Sonne scheint.
  2. Zeitschaltuhren einsetzen: Damit laufen Waschmaschine oder Geschirrspüler zur besten Zeit.
  3. Energiespeicher nachrüsten: Kleine Balkonspeicher sind inzwischen erschwinglich und machen dich flexibler.
  4. Eigenverbrauch maximieren: Je mehr Strom du selbst nutzt, desto schneller amortisiert sich die Anlage.
  5. Effizienz im Haushalt steigern: Achte auf sparsame Geräte (A++ oder besser).

Wirtschaftlichkeit – lohnt sich ein Balkonkraftwerk?

  • Anschaffungskosten: 400–1000 Euro.
  • Ersparnis pro Jahr: 100–350 Euro (je nach Verbrauch und Standort).
  • Amortisation: 3–6 Jahre, bei steigenden Strompreisen sogar schneller.

Zusätzlich tust du der Umwelt etwas Gutes und machst dich unabhängiger von Stromkonzernen.

Fazit: Kleine Solarkraft, große Wirkung

Ein Balkonkraftwerk ist eine tolle Möglichkeit, selbst aktiv etwas für die Energiewende zu tun. Und wie du gesehen hast, kannst du damit nicht nur dein Handy laden, sondern auch deinen Kühlschrank betreiben, dein E-Bike auf Touren bringen oder sogar dein E-Auto ein Stück weit mit Sonnenenergie versorgen.

Natürlich ersetzt ein Balkonkraftwerk keine große Photovoltaikanlage, aber es ist ein super Einstieg – praktisch, günstig und nachhaltig.

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